Das DAAD-Programm „Leadership for Syria“ (LfS) ist eines der größten deutschen akademischen Aus- und Fortbildungsprogramme, das im Rahmen langfristiger außenpolitischer Initiativen der Bundesregierung gefördert wird. 190 syrischen Stipendiaten aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie der Medizin wird damit nicht nur ermöglicht, ihre akademische Laufbahn an deutschen Hochschulen fortzusetzen. Sondern mit einem verpflichtenden politik- und verwaltungswissenschaftlichen Begleitprogramm gibt es den Masterstudierenden und Doktoranden auch das Rüstzeug an die Hand, um Führungsverantwortung in ihrem zerstörten Heimatland zu übernehmen und – so die Hoffnung – zum späteren Wiederaufbau Syriens nachhaltig beizutragen. Das Zentrum für Mediales Lernen (ZML) des KIT bringt seine Online-Expertise in das Begleitprogramm ein, das von der Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Konstanz (AWW) getragen wird.
Bereits bei der Auswahl der Stipendiaten für das im Oktober 2014 gestartete LfS-Programm spielte der virtuelle Raum eine wichtige Rolle: mit einem internetgestütztem Verfahren wählte der DAAD in Kombination mit persönlichen Interviews vor Ort aus über 5.000 Bewerbungen die 190 ins Programm aufgenommenen Masterstudierenden und Doktoranden nach den Kriterien wissenschaftlicher Exzellenz aus. So waren Bewerbungen auch direkt aus Syrien oder den Nachbarländern – zum Beispiel auch aus Flüchtlingslagern – möglich.
Inzwischen studieren bzw. promovieren die Stipendiaten an 49 unterschiedlichen Hochschulstandorten in Deutschland - eine Herausforderung für das vom DAAD ausgeschriebene und vom Auswärtigen Amt und dem Land Nordrhein-Westfalen finanzierte Begleitprogramm. Den DAAD überzeugte das inhaltliche Konzept der Konstanzer Bewerbung in Zusammenarbeit mit den E-Learning Experten vom ZML mit seiner optimalen Kombination aus Präsenz- und E-Learning-Phasen im virtuellen Raum.
Die Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Konstanz (AWW) und das Zentrum für Mediales Lernen des Karlsruher Instituts für Technologie mit seiner langjährigen E-Learning-Expertise entwickelten auf der Basis der zusammengestellten Beiträge zu den inhaltlichen Schwerpunkten ‚Förderung eines demokratischen Gesellschaftsverständnisses', des 'Verständnisses einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik' und 'persönlicher Handlungskompetenz’ ein modulares Blended Learning-Konzept. Die vom wissenschaftlichen Leiter des Begleitprogrammes Professor Wolfgang Seibel zusammengestellten Inhalte werden von 21 Dozentinnen und Dozenten aus den Fächern Politik- und Verwaltungswissenschaft, Wirtschaftswissenschaften und Psychologie der Uni Konstanz vermittelt. Das ZML übernimmt die Beratung für die Dozentinnen und Dozenten sowie Tutoren für die Realisierung der Onlineanteile. Dazu zählt die Betreuung der Online-Foren, die Umsetzung von Webinaren oder die Erstellung der Lernmaterialien. Außerdem produziert das ZML zu verschiedenen Themen Lernvideos.
Das mit 10,2 Millionen Euro aus Mitteln des Auswärtigen Amts und 1,5 Millionen Euro aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen finanzierte Programm, das neben den Konstanzer Dozentinnen und Dozenten von einem halben Dutzend Beratern aus der Praxis unterstützt wird, dient neben der Ausbildung auch der Netzwerkbildung, von der die Teilnehmenden auch nach ihrer Rückkehr in die Heimat profitieren sollen.
Nach dem Kickoff des Begleitprogramms an der Universität Konstanz am 11.11.2016 startete am 17.11.2016 mit dem Webinar von Cindy Wittke: „Making and Implementing Peace Agreements and Political Settlements” der Online-Teil des Begleitprogramms.