In der heutigen Bildungslandschaft sind personalisierte Lernprozesse immer wichtiger. Educational Escape Rooms (EER) bieten eine kreative Möglichkeit, Lernende aktiv einzubeziehen und ihren individuellen Lernweg zu begleiten. Das Beste daran ist, dass man keinen großen Aufwand oder spezielle Programmierkenntnisse benötigt, um einen eigenen Escape Room zu erstellen.
Ansprechpersonen am ZML
Svenja Geißler
Tel.: +49 721-608-48154
E-Mail: svenja.geissler∂kit.edu
Was ist ein Educational Escape Room?
Ein Educational Escape Room ist ein interaktives Lernspiel. Die Teilnehmenden lösen Aufgaben, um aus einem virtuellen Raum zu entkommen oder in einen Raum zu gelangen. Auf diese Weise werden Problemlösekompetenz und Wissensanwendung gefördert und die direkte Belohnung erfolgt unmittelbar durch den Spielfortschritt. Somit sind EER hochgradig motivierend, was sich positiv auf die Lernwirksamkeit auswirkt.
Edu Escape Rooms (EER) eignen sich als Assessments, da sie eine lösungsorientierte Herangehensweise fördern und es eine einfache Möglichkeit gibt, Aufgaben mit Auto-Feedback einzubinden. Auch kann ein EER Wissen durch Erzählungen oder Hinweise vermitteln. Sie können als "EduPalace" (Mnemotechnik) dienen, indem Informationen so angeordnet werden, dass Lernende ihr Wissen anhand von Erinnerungen abrufen können. Zudem motivieren sie die Studierende in Selbstlernphasen beim Blended Learning, insbesondere im Inverted Classroom. EER können auch anstelle von Referaten eingesetzt werden, da sie einfach umzusetzen sind und Studierende selbst Informationseinheiten erstellen können, wodurch Probleme bei der Vergabe von Referatsterminen vermieden werden.
Zwei Beispiele für Educational Escape Rooms
Einen eigenen Educational Escape Room erstellen
- Lernziele definieren: Beginnen Sie mit klaren Lernzielen. Was sollen die Lernenden am Ende können oder wissen?
- Inhalte verknüpfen: Verknüpfen Sie die Lernziele mit den entsprechenden Inhalten und teilen Sie sie in kleine Einheiten auf.
- Interaktive Aufgaben mit H5P erstellen> Nutzten Sie z. B. die Inhaltstypen „Multiple Choice“, „Drag & Drop“, „Lückentext“, „Text Input“ (für Codes), „Interaktives Bild“ (für versteckte Hinweise) oder „Kurspräsentation“.
Tipp: In Lumi (dem kostenlosen Desktop-Tool) können Sie H5P-Inhalte offline und besonders einfach gestalten und später in der eigenen Lernplattform einbinden oder als H5P-Datei verschicken. - Storyline oder Kontext entwickeln: Eine gute Geschichte oder ein Kontext motiviert die Lernenden und macht das Eintauchen in die virtuelle Welt deutlich spannender. Escape Rooms können auf drei verschiedene Arten gestaltet werden:
– Linearer Pfad: Die Aufgaben müssen in einer festen Reihenfolge gelöst werden.
– Offener Pfad: Die Aufgaben können in beliebiger Reihenfolge gelöst werden, außer der letzten Aufgabe.
– Multilinearer Pfad: Mehrere lineare Aufgabenpfade können gleichzeitig bearbeitet werden und sich kreuzen. - Visuelle Gestaltung: Wählen Sie ein Bild oder gestalten Sie einen Raum aus einfachen Formen.
Tipp: Mit den H5P-Inhaltstypen „Kurspräsentation“ oder „Branching Scenario“ können Sie verschiedene „Räume“ oder Rätsel grafisch abbilden und miteinander verbinden. - Hinweise und Aufgaben platzieren: Legten Sie Schaltflächen oder Hotspots auf grafische Elemente, die als Hinweisgeber dienen – zum Beispiel muss ein Zahlencode entschlüsselt oder das richtige Objekt angeklickt werden, um voranzukommen.
Tipp: Mit H5P-Typen wie „Text Input“ können Sie Codewörter oder Lösungen als Schlüssel für den nächsten Schritt abfragen.
All das lernen Sie im Beispiel "Lernlabor-Escape Room" oben.
Tipp für den Start: Fangen Sie mit einem kleinen Raum und wenigen Aufgaben an – Sie können den Escape Room jederzeit erweitern und anpassen. Am besten testen Sie das Szenario einmal selbst, um zu überprüfen, ob alle Lösungen wie geplant funktionieren und ob die Story logisch aufgebaut ist.
Probieren Sie es aus und sehen Sie selbst, wie viel Spaß und Motivation ein Educational Escape Room in den Lernprozess bringen kann!