Blended Learning – der gelungene Mix aus Präsenz und Online
Was ist Blended Learning?
Blended Learning setzt sich aus Präsenzveranstaltungen und Online-Anteilen zusammen. Dabei ist die Verteilung der Präsenzphasen und der Online-Selbstlernphasen im Semester nicht festgelegt. Vielmehr orientiert sie sich an den Anforderungen der Lehrsituation, den Bedürfnissen der Studierenden und den Präferenzen der Lehrenden. Als Lehrende entscheiden Sie, welche Einheiten online bearbeitet und welche Themen in den gemeinsamen Präsenzphasen behandelt werden. Die Umsetzung kann dabei variieren, von der digitalen Ergänzung durch gelegentliche Erklärvideos mit Arbeitsblättern bis hin zu vollständigen Online-Selbstlernmodulen mit Präsenzveranstaltungen zum Semesterbeginn und -abschluss.
Blended Learning bietet Flexibilität für Lehrende und Studierende, bedarfsorientierte Lehr-Lernprozesse, die Möglichkeit, mehr Interaktion in Präsenzphasen umzusetzen und dadurch eine erhöhte Lernwirksamkeit zu erzielen.
Wenn Sie über den Einsatz von Blended Learning in Ihrer Lehre nachdenken, sprechen Sie uns gerne an!
Wir bieten eine Beratung rund um Blended Learning und digitale Lehre an. Zudem begleiten wir Sie individuell in der (medien-)didaktischen Planungen sowie in der Erstellung von medialen Anteilen mit unserem flexiblen Serviceangebot. Gern dürfen Sie sich dazu an uns wenden. Als ersten Schritt können Sie die auf dieser Seite genannten Aspekte und Fragen als Einstieg nutzen. |
Ansprechpersonen am ZML
Svenja Geißler
Tel.: +49 721 608-48154
E-Mail: svenja.geissler∂kit.edu
Michael Gauß
Tel.: +49 721 608-48206
E-Mail: gauss∂kit.edu
Der Weg zum eigenen Blended Learning-Szenario
Bei der Planung von Blended Learning-Szenarien müssen, ähnlich wie bei traditionellen Lehrveranstaltungen, verschiedene Aspekte berücksichtigt werden.
Generelle Vorüberlegungen
- Berücksichtigen Sie Rahmenbedingungen wie Vorlesungsart, Seminarart, Übung, Semesterwochenstunden, ECTS-Punkte, Fachsemester der Studierenden, Vorkenntnisse und räumliche Gegebenheiten.
- Definieren und formulieren Sie klare Lernziele für Ihre Lehrveranstaltung.
- Wählen Sie zielgerichtet Inhalte aus und strukturieren Sie diese, um eine effektive Lernkurve zu schaffen.
- Überlegen Sie, wie Sie diese Inhalte zielgerichtet vermitteln können.
Spezifische Vorüberlegungen
Nach der lernzielgerechten Definition der Inhalte und deren Strukturierung kommen die Überlegungen, die für das Blended Learning relevant sind. Erste Leitfragen in der Planung könnten sein:
- Welche Teile/Themen/(Unter)Kapitel eignen sich als Online-Input?
- Welche Teile der Veranstaltung sollten in Präsenz stattfinden?
- Wozu sollen die digitalen Elemente dienen?
- Welche Materialien unterstützen das Selbststudium?
- Wie werden die thematischen Einheiten über verschiedene Medien strukturiert?
Wichtige Aspekte im Umgang mit Blended Learning:
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Erklärung des Vorgehens zu Semesterbeginn: Klären Sie das Vorgehen bei Ihrem Blended Learning-Konzept immer zu Semesterbeginn. Eine gelegentliche Wiederholung und ein Appell an die Eigenverantwortung in der Selbstlernphase haben noch nie geschadet.
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Zeitaufwand und Wahrnehmung der Studierenden: Studierende empfinden einige Blended Learning-Szenarien zunächst als zeitaufwendig, insbesondere den Inverted Classroom. Der Einsatz in der Vorlesungszeit erspart jedoch viel Lernzeit bei der Prüfungsvorbereitung. Der Semester-Workload bleibt also der Gleiche. Hierbei gilt es sicherzustellen, dass die digitale Anreicherung der Lehre nicht zu einer Überlastung führt. Mit Blended Learning können Sie nicht mehr Inhalte vermitteln – Sie können sie nur gezielter und flexibler vermitteln und besser vertiefen.
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Anleitung im Online-Bereich: Die Online-Lernumgebung unterscheidet sich von Präsenzveranstaltungen. Daher ist es entscheidend, dass das Lernmaterial klare Anleitungen enthält. Auf diese Weise sind die Lernenden jederzeit darüber informiert, welche Aufgaben eigenständig, wann und in welcher Weise zu bearbeiten sind.
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Gewonnene Zeit in Präsenzphasen nutzen: Oft kann man durch Blended Learning-Konzepte wertvolle Übungs- und Vertiefungszeit in der Präsenzphase gewinnen, weil Input in die Selbstlernphase ausgelagert wurde. Das darf allerdings nicht zu einer Überlastung durch mehr Input führen. Die gewonnene Zeit in Präsenzphasen ermöglicht individuellere Betreuung und interaktiveres Arbeiten. Nutzen Sie hierzu unsere Methodenbox (Link folgt noch)
- Kommunikation ist entscheidend: Kommunizieren Sie diesen Zeiteinsatz, kommunizieren Sie, wann genau welche Aufgaben, Themen, etc. in der Selbstlernphase drankommen und wie die Aufgaben zu behandeln sind. ILIAS hat dafür tolle Funktionen.
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Leitfragen und klare Struktur: Leitfragen helfen den Studierenden in der Selbstlernphase und in der Prüfungsvorbereitung, das Gelernte und die eigenen Fähigkeiten zu reflektieren. Kurze Verweise oder Rückgriffe auf vorherige Phasen (ohne lange Wiederholung) erleichtern die Orientierung und verhelfen der Verschränkung von synchronen und asynchronen Phasen zum Erfolg. Je klarer die Struktur ist und je stärker die Einbindung der Studierenden in das Lerngeschehen erfolgt, desto besser ist das Lernerlebnis.
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Nutzung vorhandener Materialien: Nutzen Sie vorhandene Materialien, um Ihre Lehre anzureichern oder für das Blending einzelner Sitzungen.
Konkrete Planung mit Modellen und Methoden
Sie kennen Ihre Rahmenbedingungen, Ziele und Inhalte. Sie haben sich überlegt, welche dieser Inhalte für Online-Selbstlerneinheiten geeignet sind und welche Sie in Präsenz vermitteln oder vertiefen möchten. Das heißt, jetzt geht es an die konkrete Planung.
Wenn Sie Teile Ihrer Lehrveranstaltung durch Selbstlerneinheiten erweitern oder sogar Sitzungen durch Selbstlerneinheiten ersetzen möchten, können Sie sich an den folgenden Modellen orientieren. Diese Modelle sind individuell anpassbar und auch miteinander kombinierbar. Sie füllen diese Modelle also mit Ihren Inhalten und mit geeigneten Methoden.