Blended Learning mit KI gestalten

KI kann eine große Hilfe bei der Planung und Gestaltung von Blended Learning-Einheiten sein. Sie unterstützt Sie bei der Formulierung verständlicher Lernziele, kompetenzorientierter Aufgaben, der Strukturierung von Einheiten und der Texterstellung. So wissen Lernende in den Selbstlernphasen immer genau, was sie wie und bis wann bearbeiten müssen, ohne auf Verständnisprobleme zu stoßen.

Im Folgenden geben wir Ihnen ein paar Tipps, wie Sie KI einsetzen können, um gelungene Lernerlebnisse zu erzielen.

Rechtliche Aspekte

Urheberrecht: Viele KI-Tools ermöglichen den Upload von Dateien, die einem Urheberrecht unterliegen. Sofern es sich nicht um Ihr eigenes, selbsterstelltes Material handelt oder das Material offen publiziert wurde, dürfen Sie es keinesfalls in ein KI-Tool hochladen.

 

Datenschutz: Die meisten Tools, insbesondere die bekannten, sind nicht datenschutzkonform. Geben Sie niemals Studierendennamen oder andere personenbezogene Daten ein. Bedenken Sie auch, dass Daten, die Sie über sich selbst preisgeben, vom System als Trainingsdaten genutzt werden können.

Semesterplanung optimieren

Ohne gute Planung geht es nicht! Oftmals geben die Modulhandbücher keine konkrete Auskunft und man muss die Lernziele besser formulieren, so dass die Studierenden sie auch verstehen. Oftmals muss man eine Lehrveranstaltung übernehmen und man bekommt keine Auskunft zur Planung, nur ein paar defizitäre Foliensätze. Hier kann Ihnen die generative KI zur Hand gehen.

Lernziele verständlicher formulieren lassen

Lernziele sollten in Grob- und Feinziele untergliedert werden, die Schritt für Schritt, Woche für Woche erreicht werden. Nur wenn Lernziele korrekt und präzise formuliert sind, verstehen Lernende, was von ihnen erwartet wird. Eine generative KI kann Sie hierbei unterstützen. Geben Sie Ihre übergeordneten Lernziele für das Semester ein, und lassen Sie die KI diese in kompetenzorientierte und operationalisierte Ziele umwandeln.

 

Beispiel für den KI-Prompt:

Formuliere mir die folgenden Ziele [einfügen] für das Seminar [x] mit der Zielgruppe [y] so um, dass sie dem Muster 'Die Studierenden können (Lerngegenstand benennen; ggf. Bedingungen und Hilfsmittel benennen) (Operator der Lernzieltaxonomie)' entsprechen. Ordne dabei die Lernziele den sechs Taxonomiestufen zu.

Teilziele/Feinlernziele formulieren lassen

Wenn Sie die Ziele erhalten und überprüft haben, können Sie sie weiter untergliedern lassen.

 

Beispiel für den KI-Prompt:

Formuliere sechs aufeinander aufbauende Teilziele, also Grob- und Feinziele, in allen sechs Kompetenzstufen der Lernzieltaxonomie nach Anderson/Kratwohl für das folgende Lernziel: [einfügen]. Befolge dabei das Muster 'Die Studierenden können (Lerngegenstand) + (Operator der Lernzieltaxonomiestufen).

Bewertungskriterien optimieren

Nutzen Sie die KI, um Inspiration für die Formulierung und Kategorisierung Ihrer Bewertungskriterien zu erhalten. Zudem können Sie die Verständlichkeit Ihrer bereits ausformulierten Kriterien überprüfen lassen. Wichtig ist, die KI gezielt um konstruktives Feedback zu bitten, da sie sonst tendenziell höflichere, weniger hilfreiche Rückmeldungen gibt.

 

Beispiel für einen KI-Prompt:

Überprüfe die Verständlichkeit der folgenden Bewertungskriterien für [Thema einfügen] und gib mir konkretes Feedback zur Verbesserung. Die Zielgruppe sind Studierende des [Semesterangabe]. Die Kriterien lauten: [Bewertungskriterien einfügen].

 

Inhalte effizient zusammenstellen

Hat man die Lernziele definiert und konkretisiert, gilt es die Inhalte für das Semester zusammenzustellen. Insbesondere, wenn Sie sich für ein Blended Learning-Modell mit verpflichtender, gar vorgelagerter Selbstlernphase entschieden haben, müssen die Inhalte nachvollziehbar strukturiert und verständlich sein.

Lektionen gliedern lassen

Nachdem die Lernziele präzise formuliert und über das Semester verteilt wurden, ist es Zeit, die passenden Lektionen mit Inhalten zu füllen. Auch hier kann die KI helfen. Lassen Sie sich eine Gliederung für eine Lektion erstellen.

 

Beispiel für den KI-Prompt:

Gliedere eine Lerneinheit für meine Studierenden des [x.] Semesters im Fach [y] zum Thema [z]. Folgende Lernziele sollen dabei erreicht werden: [einfügen].

Teaser-Texte für Lerneinheiten schreiben lassen

Bei langen oder umfangreichen Lektionen zur Selbstlernphase ist eine kurze Zusammenfassung oder Einführung hilfreich. Diese dient als Überblick und motiviert die Lernenden. Mit generativer KI können Sie solche Zusammenfassungen erstellen lassen.

 

Beispiel für einen KI-Prompt:

Erstelle eine kurze Zusammenfassung für eine Lerneinheit zum Thema [Thema einfügen], die im Selbststudium bearbeitet werden soll. Die Zusammenfassung soll die wichtigsten Punkte hervorheben und die Lernenden motivieren, das Material durchzuarbeiten.

Symbolbilder für Lerneinheiten erstellen lassen

Symbolbilder helfen, Lerninhalte in einem digitalen Lernszenario schnell wiederzufinden und besser zu verankern. Nutzen Sie die KI, um passende Bilder zu erstellen. Beschreiben Sie dazu den Inhalt des Kapitels oder der Einheit möglichst genau, und verwenden Sie die zuvor generierte Zusammenfassung.

 

Beispiel für einen KI-Prompt:

Erstelle ein Symbolbild für eine Lerneinheit zum Thema [Thema einfügen]. Das Bild sollte den zentralen Inhalt der Einheit visualisieren und leicht erkennbar sein.

 

Effektive Sitzungsgestaltung

Nachdem die Inhalte gemäß den Lernzielen festgelegt wurden, müssen nun auch die Sitzungen gestaltet werden. Je mehr Aktivitäten und Aufgaben, desto höher der Lerneffekt. Bei den Aktivitäten helfen wir mit unserer Methodenkiste, bei Vorschlägen zum Sitzungsablauf und Einstiegen sowie für Aufgaben hilft die KI.

Ablaufplan erstellen lassen
Wie beginne ich, womit schließe ich ab, und was mache ich dazwischen? Diese Fragen beschäftigen viele Lehrende. Die KI kann hier helfen, indem sie ein Thema gliedert und passende Lernmaßnahmen vorschlägt.

 

Beispiel für einen KI-Prompt:

Erstelle einen Ablaufplan für eine 90-minütige Sitzung zum Thema [Thema einfügen]. Der Plan sollte in Phasen (Einstieg, Vertiefung sowie Umwälzung des Gelernten und Abschluss) unterteilt sein und die folgenden Lernziele berücksichtigen: [Lernziele für die Sitzung einfügen]

 

Einstiege formulieren lassen
Ein guter Einstieg in ein neues Thema oder in eine Sitzung ist entscheidend für die Aufmerksamkeit und die kognitive Verarbeitung des Lerngegenstands. Lassen Sie sich von der KI Vorschläge machen und diese bei Bedarf vollständig ausformulieren.

 

Beispiel für einen KI-Prompt:

Formuliere einen ansprechenden Einstieg für eine Unterrichtseinheit über [Thema einfügen], der die Aufmerksamkeit der Studierenden weckt und das Interesse am Thema steigert.

 

Fallbeispiel für kompetenzorientierte Aufgaben erstellen lassen

Fallbeispiele eignen sich hervorragend, um Aufgaben auf den Kompetenzstufen Anwenden, Analysieren oder Bewerten zu entwickeln. Mit der richtigen Beschreibung kann die KI ein fast fertiges Fallbeispiel generieren. Geben Sie ein konkret formuliertes Lernziel und die davon abgeleitete Aufgabenstellung ein.

 

Beispiel für einen KI-Prompt:

Generiere ein Fallbeispiel für eine kompetenzorientierte Aufgabe im Fach [Fach einfügen]. Das Fallbeispiel sollte die Lernenden dazu anregen, die erlernten Konzepte auf eine reale Situation anzuwenden.

 

Aufgaben für formatives Assessment und Quizze/MC-Aufgaben
Um zu überprüfen, ob das Gelernte verstanden wurde, eignen sich Quizformate oder Multiple-Choice-Aufgaben. Die KI kann komplette MC-Aufgaben erstellen. Achten Sie darauf, wie Sie diese im Kontext präsentieren – z.B. mit PINGO oder ZOOM-Quiz (EIN LINK für beide zu digitale Quiz-Tools). Die finde ich nur grade nicht, irgendwie sind die von der Zoom-Unterseite verschwunden. Sie können auch eine MC-Frage mit korrekten Antworten eingeben und von der KI in eine einheitliche Struktur und Syntax bringen lassen. Zudem können Sie sich Distraktoren mit ähnlicher Syntax erstellen lassen.

 

Beispiel für einen KI-Prompt:

Erstelle eine Multiple-Choice-Frage zu folgendem Thema: [Thema einfügen]. Die Frage sollte vier Antwortmöglichkeiten enthalten, von denen eine richtig ist, und drei plausible Distraktoren mit ähnlicher Syntax.