DAAD-Programm mit ZML-Online-Expertise: E-Learning-Begleitprogramm zu “Leadership for Syria” schließt in Konstanz in letzter Juliwoche
- Datum: 25.07.2017
Das DAAD-Programm „Leadership for Syria“ (LfS) ist eines der größten deutschen akademischen Programme, das im Rahmen langfristiger außenpolitischer Initiativen der Bundesregierung gefördert wird. 190 syrische Stipendiaten aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie der Medizin wird damit nicht nur ermöglicht, ihre wissenschaftliche Ausbildung an deutschen Hochschulen fortzusetzen. Sondern mit einem verpflichtenden politik- und verwaltungswissenschaftlichen Begleitprogramm aus E-Learning- und Präsenzphasen gibt es den Masterstudierenden und Doktoranden auch das Rüstzeug an die Hand, um Führungsverantwortung im zerstörten Heimatland zu übernehmen und nachhaltige Strategien für den Wiederaufbau Syriens zu entwickeln. Das Zentrum für Mediales Lernen (ZML) des KIT brachte seine Online-Expertise in das Begleitprogramm ein, das von der Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Konstanz (AWW) getragen wird. Mit der dritten Präsenzphase an der Universität Konstanz vom 28. bis 30. Juli geht das Förderprogramm nun zu Ende.
Bereits bei der Auswahl der Stipendiaten für das im Oktober 2014 gestartete LfS-Programm spielte der virtuelle Raum eine wichtige Rolle: mit einem internetgestütztem Verfahren wählte der DAAD in Kombination mit persönlichen Interviews vor Ort aus über 5.000 Bewerbungen die 190 ins Programm aufgenommenen Masterstudierenden, Doktorandinnen und Doktoranden nach den Kriterien wissenschaftlicher Exzellenz aus. So waren Bewerbungen direkt aus Syrien oder den Nachbarländern – zum Beispiel auch aus Flüchtlingslagern – möglich.
Inzwischen studieren bzw. promovieren die Stipendiaten an 49 unterschiedlichen Hochschulstandorten in Deutschland - eine Herausforderung für das vom DAAD ausgeschriebene und vom Auswärtigen Amt und dem Land Nordrhein-Westfalen finanzierte Begleitprogramm. Das in Zusammenarbeit mit den E-Learning-Experten vom ZML entworfene Konstanzer Konzept setzte genau an diesem Punkt an: bei einem Programmentwurf, in dem virtuelle Lernphasen und drei Präsenzphasen an der Universität am Bodensee kombiniert werden, spielt die geographische Verteilung der Stipendiaten kaum noch eine Rolle – das überzeugte den DAAD. Mit einem Kickoff am 11. November 2016 konnte das Begleitprogramm dann an der Uni Konstanz beginnen.
Das mit 10,2 Millionen Euro aus Mitteln des Auswärtigen Amts und 1,5 Millionen Euro aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen finanzierte Programm, das neben den Konstanzer Dozentinnen und Dozenten von einem halben Dutzend Beratern aus der Praxis unterstützt wird, dient nicht nur der Ausbildung der Teilnehmenden.
„Die besondere Kombination von Präsenz- und Online-Lernen im Begleitprogramm ‚Leadership for Syria‘ ermöglicht, dass die wissenschaftliche Expertise von Hochschullehrenden mit dem Input der teilnehmenden Masterstudierenden und Doktoranden dauerhafter verknüpft wird“, erläutert Daniel Weichsel, Geschäftsführer des ZML, und betont: „Netzwerkaktivitäten werden gezielt und nachhaltig gefördert – was vor allem den Stipendiaten, deren berufliche Karriere durch einen anhaltenden Konflikt im Heimatland geprägt ist, eine neue Perspektive bietet.“