Für den Wettbewerb „MINTernational innovativ“ für ein Plus an Internationalität der deutschen Hochschulen stellen der Daimler-Fonds, Daimler und die Benz Stiftung sowie der Stifterverband insgesamt 700.000 Euro zur Verfügung, die für die Umsetzung von neuen, innovativen und nachhaltigen Konzepten dienen sollen, die das Studium in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) internationaler gestalten. Am 14. April gab die Jury, die sich aus Vertretern aus Wissenschaftseinrichtungen und der Wirtschaft zusammensetzt, die Preisträger bekannt: Eine der acht prämierten Hochschulen ist das KIT mit seinem Antrag „Schlüsselinstrumente zur Erschließung deutschsprachiger MINT-Studiengänge für ausländische Studierende“. Neben anderen KIT-Einrichtungen wie Internationales und Innovations- und Relationsmanagement (IRM) trägt auch das ZML zu zwei geplanten Maßnahmen des erfolgreichen Gesamtantrages bei: der Erstellung einer Scrollytelling-Einstiegsseite zur besseren Sichtbarkeit der Unterstützungsangebote für internationale Studierende am KIT und der Ausweitung der automatisierten Simultanübersetzung für Studienangebote per Lecture Translator hin zu einem regelmäßigen Serviceangebot am KIT.
Das Ziel des KIT-Antrags ist es, vorhandenen Maßnahmen für internationale Studierende für alle MINT-Studiengänge gezielt auszubauen und zu ergänzen. Für internationale Studierende sollen schon zu Studienbeginn Unterstützungsmaßnahmen und berufliche Erfolgsaussichten nach einem Studium am KIT erfahrbar gemacht werden.
So wird im KIT-Antrag für MINTernational in einer ersten Maßnahme die Einführung einer Orientierungsphase International sowie eines Zertifikats zur kulturellen Kompetenz für eine bessere Bewältigung des Studiums in Deutschland in Aussicht gestellt. Des Weiteren soll eine Veranstaltungsreihe „Hochschulkompetenzen“ integriert werden, um notwendige Kenntnisse in zentralen Bereichen wissenschaftlichen Arbeitens zu vermitteln und die Veranstaltung „Start Your Career in the Karlsruhe TechnologyRegion“ auf die Bedürfnisse angehender Ingenieure aus dem Ausland angepasst werden, so dass diese sich besser im Arbeitsmarkt der Region um das KIT orientieren können.
Bei der zweiten Maßnahme soll eine spezielle Scrollytelling-Webseite, die den internationalen Studierenden die Angebote des KIT zum besseren Einstieg in das Studium sichtbar macht, erstellt werden. Zur Erstellung dieser interaktiven Studiums-Erlebnisreise, die sich einer Einheit aus Text, Bild und Video angereichert mit Animationen und Übergangseffekten bedient, trägt das ZML maßgeblich konzeptionell und durch die technische Umsetzung bei.
Im Studium greift die dritte Maßnahme des KIT: in deutschsprachigen Vorlesungen soll der Einsatz eines technischen Simultanübersetzungssystems für weitere MINT-Studienangebote vom bisherigen Probebetrieb auf den Regelbetrieb ausgeweitet werden, damit die sprachlichen Barrieren für die internationalen Studierenden, die im vergangenen Wintersemester 2017/18 am KIT 23 Prozent der Studierendenschaft stellen, abgebaut werden.
Mit den Mitteln des Innovationsfonds soll am KIT ein nachhaltiges Modell entwickelt werden, um den Einsatz des Lecture Translator-Dienstes zukünftig auch anderen Hochschulen mit möglichst geringem lokalem Aufwand im Rahmen der eigenen Internationalisierung zu ermöglichen. Dazu sind ausgehend von den Erfahrungen am KIT wichtige technische und strategische Fragestellungen zu beantworten. Diesen widmen sich die Interactive Systems Lab, das Steinbuch Centre for Computing, das International Student Office und das Zentrum für Mediales Lernen.
Die Gewinner-Hochschulen des Wettbewerbs erhalten zunächst jeweils 50.000 Euro. Im Juni sind alle acht Hochschulen nach Berlin eingeladen, ihre Ideen öffentlich zu präsentieren. Danach erhalten drei ausgewählte einen Innovationsfonds in der Höhe von 100.000 Euro.
Seit fünf Jahren unterstützt die Programminitiative „MINTernational“ mit einer Fördersumme von insgesamt drei Millionen Euro Hochschulen dabei, ihre Internationalisierungsstrategien in MINT-Fächern umzusetzen. Nach den Förderrunden „Praxis MINTernational“, „MINTernational Digital“, „Hochschulstrategie MINTernational“ und „Studienstart MINTernational“ ist das Förderprogramm „MINTernational innovativ“ nun die fünfte und letzte Runde der Initiative mit den Förderern Stifterverband, Daimler Fonds und Daimler und Benz Stiftung.