Vom 28. bis 30. Januar war es wieder soweit: Auf der LEARNTEC stellten über 340 Aussteller aus 15 Nationen die neusten Anwendungen, Programme und Lösungen für die digitale Bildung in Schulen, Hochschulen sowie der beruflichen Bildung vor. Die LEARNTEC ist Europas größte Veranstaltung, die aktuelle Trends und zukünftige Entwicklungen des digitalen Lernens vorstellt.
Akademische digitale Medienkompetenz
Die ZML-Mitarbeiter David Lohner, Adnan Seithe und Thomas May stellten auf der diesjährigen LEARNTEC das Konzept für eine modulare Förderung „akademischer digitaler Medienkompetenz“ vor. Dieser Vortrag auf dem Branchenforum university@LEARNTEC stieß auf großes Interesse, da der reflektierte Umgang mit digitalen Medien derzeit – nicht nur am KIT – verstärkt in die Curricula von Studiengängen getragen wird. Das ZML zielt mit seinem Konzept spezifisch auf die Entwicklung einer Medienkompetenz für das akademische Arbeitsumfeld, also den Fähigkeiten für modernes wissenschaftliches Arbeiten mithilfe von Medien.
Bereits in der Vergangenheit konnte das ZML zahlreiche Erfahrungen bei der Förderung von digitalen Kompetenzen sammeln. Aufbauend auf vorangegangene Lehrveranstaltungen soll in Zukunft im Rahmen des Projekts Projekts digiMINT ein digitaler Lehr-Lern-Raum entstehen. In diesem wird anhand des ZML-Kompetenzrasters versucht, den Lehramtsstudierenden alle Dimensionen des digitalen akademischen Arbeitens nahezubringen: Beispielsweise lernen die Lehramtsstudierende, digitale Lehr- und Lernmaterialien zu produzieren oder digital gestützte, kollaborative und kommunikative Arbeitsprozesse zu gestalten und für ihre spätere pädagogische Praxis nutzbar zu machen.
Weitere Informationen über die modulare Förderung einer akademischen digitalen Medienkompetenz finden sich in folgenden Publikationen:
- Akademische Digitale Medienkompetenz modular fördern
- Digitale Medien im Studium: Medienkompetent Präsentieren. Ein Online-Kurs zum Mit- und Nachmachen
Das Projekt DiKraft
In einem weiteren Vortrag stellte ZML-Mitarbeiterin Lena Schöneberger gemeinsam mit Andreas Heinen (ItB) das Projekt DiKraft vor. Das Projekt hat das Ziel, ein digitales Weiterbildungstool für berufserfahrene Handwerker und Auszubildende verschiedener Gewerke zu entwickeln. Auf diese Weise soll eine Sensibilisierung für die Arbeitsweise anderer Gewerke geschaffen sowie der Austausch zwischen den Gewerken gefördert werden. Um Diskussionsräume für Handwerker und Handwerkerinnen und andere Interessierte zu schaffen, bietet das Projekt zusätzlich auch eine Online-Community an.
Auf der LEARNTEC berichteten Frau Schöneberger und Herr Heinen über die Erfahrungen aus dem komplexem Projekt im Bereich des digitalen Lernens. Die zukünftigen Herausforderungen des Projektes liegen darin, die fachlich relevanten Inhalte zu identifizieren und daraus anschließend ein mediendidaktisches Design zu entwerfen, das diese anschaulich darstellt. Die im Projekt gesammelten Erfahrungen sollen letztendlich auch auf andere Projekte übertragen werden können.
Widersprüche zwischen den didaktischen Präferenzen der Lernenden und den Idealen wohlmeinender Didaktiker
Auch der wissenschaftliche Leiter des ZML, Prof. Gerd Gidion, war auf der LEARNTEC anwesend und nahm an einer interaktiven Session mit Kurzvorträgen und Diskussion teil. Dort stellte er die Widersprüche zwischen den didaktischen Präferenzen der Lernenden vor. In einer Studie zeigten sich diese sich vor allem bei den Gewohnheiten der Nutzung digitaler Medien der Studierenden und Lehrenden am KIT. Ein Ergebnis dieser Studie besteht beispielsweise darin, dass die Nutzung stark personengebunden sei. So schauen die Studierenden hauptsächlich Vorlesungsaufzeichnungen der eigenen Dozenten an. Auf Videos anderer Hochschulen wird nur selten zugegriffen.