Wie sieht die Zukunft digitaler Prüfungen aus? Wo liegen Chancen? In welchen Bereichen gibt es Handlungsbedarf? Um den Austausch rund um das Thema „Digitale Prüfungen“ zu stärken, hat das Verbundprojekt „Partnerschaft für innovative E-Prüfungen (PePP)“ zum Netzwerktreffen am 10.11.2022 nach Karlsruhe eingeladen. Nachdem das Treffen im vergangenen Jahr rein online stattgefunden hatte, erwartete die ca. 150 geladenen Gäste aus Hochschulleitung, Lehre, Support, Forschung und Politik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein hybrides Setting, an dem sie entweder präsent vor Ort oder online teilnehmen konnten. Am Zentrum für Mediales Lernen (ZML) werden die PePP-Teilprojekte unter Beteiligung des KIT koordiniert. Für das PePP-Netzwerktreffen 2022 konzipierte und begleitete das ZML die hybride Veranstaltungsdurchführung.
„PePP liefert konkrete Antworten auf Fragen didaktischer, technischer und rechtlicher Art, ohne dass jede Hochschule das Rad neu erfinden muss“, so Prof. Dr. Michael Schwarze, Prorektor für Lehre der Universität Freiburg, in seiner Begrüßung. Das Verbundprojekt aller baden-württembergischen Landesuniversitäten verfolgt das Ziel, Innovationen im digitalen Prüfen zu entwickeln, zu erproben und zu skalieren. Dabei geht es nicht nur um die Unterstützung einzelner Lehrenden bei der Umsetzung digitaler Prüfungen, sondern auch um die Überführung erfolgreicher Ansätze in dauerhafte Lösungen. Das Hochschulnetzwerk Digitalisierung der Lehre Baden-Württemberg (HND-BW) und das Hochschuldidaktikzentrum Baden-Württemberg (HDZ) stellen nachhaltige landesweite Kooperationsstrukturen für die Projektdurchführung und den Ergebnistransfer zur Verfügung.
Von bisherigen Erfahrungen mit digitalen Prüfungen berichtete Prof. Dr. Birte Glimm von der Universität Ulm. Ihr Fazit: Digitale Prüfungen sind zeitaufwändig, bringen jedoch einige entscheidende Vorteile mit sich, wie zum Beispiel ein sofortiges Feedback für Studierende. In der Informatik kann durch digitales Prüfen sogar ein Medienbruch verhindert werden: Programmieren auf Papier ist für Studierende ungewohnt und bringt ihnen keinen Vorteil. Bei digitalen Prüfungen hingegen bewegen sie sich in einem realistischen und bekannten Setting.
In den Workshops am Nachmittag stand der direkte Austausch im Fokus. Hier bearbeiteten die Teilnehmenden gemeinsam prüfungsdidaktische und prüfungsrechtliche Fragen und diskutierten die Potentiale mobiler Endgeräte wie Chromebooks sowie digitaler Prüfungsleistungsanalysen.
Im Anschluss wurden die Ergebnisse aus den Workshops in einer Podiumsdiskussion zusammengefasst sowie die nachhaltige Bedeutung digitaler Prüfungen an Hochschulen thematisiert. „E-Prüfungen werden dauerhaft eine Rolle in der Hochschullandschaft spielen“, so Prof. Dr. Alexander Wanner, Vizepräsident des KIT und Sprecher des HND-BW Lenkungskreises. Wie hoch ihr Anteil sein wird, ist abhängig von der Verlässlichkeit und Standardisierung digitaler Prüfungen in der Zukunft. Das Verbundprojekt PePP kann eben jene Faktoren maßgeblich beeinflussen, unter anderem durch eine strategische Vernetzung der Universitäten untereinander. Unter den Teilnehmenden hat die Veranstaltung durchweg positive Resonanz gefunden. Um den Diskurs und den Austausch aufrechtzuerhalten, ist auch für das nächste Jahr ein Netzwerktreffen geplant.
- Auf der Veranstaltungshomepage finden Sie das komplette Programm, die Dokumentation der Vorträge sowie Impressionen des Tages.
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