13 Schülerinnen und 8 Schüler deutscher Ausland- bzw. Sprachdiplomschulen konnten mit einem vom ZML organisierten und vom TU9-Verband veranstalteten, einwöchigen Programm vom 18. bis 24. September am KIT in ein technisches oder naturwissenschaftliches MINT-Studium „hineinschnuppern“.
Aus 18 Ländern kamen die Schülerinnen und Schüler nach Karlsruhe gereist, um bei der TU9-ING-Woche mitzumachen.
Die Probestudienwoche wird seit 2011 jedes Jahr im Wechsel an einer der TU9-Unis vom TU9-Verband der neun führenden Technischer Universitäten ausgerichtet, um Schülerinnen und Schülern deutscher Auslands- und Sprachdiplomschulen, die ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium in Deutschland beginnen möchten und über exzellente Noten und Deutschkenntnisse verfügen, MINT-Studienfächer und das Studium in Deutschland an und für sich vorzustellen. Die Jugendlichen erhalten dabei eine Reisekostenpauschale und freie Kost und Logis.
Am Karlsruher Institut für Technologie hatte das Zentrum für Mediales Lernen (ZML) die Organisation der Woche übernommen und wartete mit einem vielseitigen Programm auf, das die KIT-Schwerpunkte Energie, Mobilität und Information in die Programmgestaltung aufnahm und damit viele MINT-Studieninhalten abdeckte.
Neben der Theorie kam für die 15- bis 17-jährigen innerhalb der Woche auch die Praxis und das Vergnügen zum Zuge: So konstruierten sie zu Beginn der Woche nach einem Kennenlernabend Wasserräder am Institut für Wasser- und Gewässerentwicklung. Und vertieften am Dienstag die Energie-Thematik durch Besuche des Wasserstoff Technikums und der bioliq-Anlage im Großforschungsbereich des KIT.
Den Dienstagnachmittag nutzten die Schüler dazu, die Stadt Karlsruhe auch außerhalb des Campus kennenzulernen. Indem sie an einer Stadtrallye der etwas anderen Art teilnahmen, organisiert vom Team der Adventurebox Karlsruhe. Aufgeteilt in drei gegnerische Mannschaften suchten die Teilnehmer ausgewählte Gebäude, Plätze und Sehenswürdigkeiten in der Stadt auf. Dort mussten sie Multiple Choice Fragen durch eine flotte Recherche vor Ort lösen, Fotos machen und dabei Punkte sammeln.
Nach einer Begrüßung durch den KIT-Vizepräsident für Lehre, Prof. Andreas Wanner, entwarfen die Jugendlichen am Mittwoch am Institut für Produktentwicklung (IPEK) mittels einer CAD Anwendung ein eigenes Werkstück, das anschließend dank eines Laser-Cutters auch gefertigt wurde.
Später konnten die Jugendlichen auch aktuelle ingenieurwissenschaftliche Problemstellungen wie z.B. Elektroantriebe in den Laboren des IPEK kennenlernen.
Exkursion zu Daimler
Am vierten Tag führte das Programm die Gruppe nach Sindelfingen und damit über die Grenzen universitären Arbeiten und Lernens hinaus und hinein in die Industrie. Daimler hieß die Jugendlichen auf dem Werksgelände in Sindelfingen willkommen und startete mit einem Vortrag über die Arbeit als Ingenieurin oder Ingenieur, speziell in der Automobilbranche.
Parallel dazu hatten die technikinteressierten Teilnehmenden die Möglichkeit, die Funktionen des aktuellen Automatischen Fahrassistenten der Mercedes E-Klasse zu erleben. Auf der Autobahn zwischen Sindelfingen und Stuttgart, sowie auf dem internen Testgelände vollführten die Autos automatische Spurwechsel, Bremsungen, Ausweich- und Einparkmanöver – Ingenieurleistungen, die ohne universitäre Forschung und Entwicklung in der jetzigen Form nicht denkbar wären.
Am Nachmittag gab eine Werksführung noch weitere spannende Einblicke in die Abläufe am Produktionsstandort.
Zum Abschluss der Woche war nochmals die Initiative der internationalen Nachwuchsingenieure gefordert. Studierende der Informatik, die sich in der Fachschaft aktiv zum Thema Nachwuchsförderung einbringen, veranstalteten einen Wettbewerb mit asuro-Robotern, welche von Schüler-Zweierteams selbst programmiert wurden.
Schnelligkeit und Präzision war bei den Robotern gefragt: Sie sollten so programmiert werden, dass sie eine Strecke, die durch einen schwarzen Strich auf weißem Untergrund markiert war, möglichst schnell zurücklegen.
Dabei erhielten die Teams, nach einer Einführung in die Programmiersprache C auch Unterstützung von Seiten der Studierenden. Die hervorragende Leistung der zwei schnellsten Roboter wurde mit neuen asuro-Sets für jedes Teammitglied belohnt.
Die Studierenden standen ansonsten im Lauf des Tages auch für Fragen zum Studium aus studentischer Perspektive bereit.
Zum Abschluss der Woche fand ein gemütliches Grillfest statt. In diesem Rahmen konnten die internationalen Gäste nicht nur „typisch deutsche“ Spezialitäten wie Schwarzwälder Schinken oder Lebkuchen probieren, sondern auch mit Studierenden aus verschiedenen Studiengängen sprechen und Erfahrungen austauschen.
Am Samstag endete die Probestudienwoche, die im Rahmen des BIDS-Programms des DAAD und mit einer Teilfinanzierung durch das Auswärtige Amt erfolgte, mit einem gemeinsamen Brunch.
Zur Ankündigung der Woche auf den KIT-Seiten und auf den TU9-Seiten bzw. zur TU9-Pressemitteilung.