Die Welt ist geprägt von Megatrends und Prognosen bei gleichzeitiger Ungewissheit. Wie kann zum Beispiel die Zukunft der Arbeit aussehen und welche Zukunft wünschen wir uns? Vor allem in der heutigen VUCA-Welt (Akronym für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität) erscheint die Wahl des Berufswegs als besondere Herausforderung. Zusätzlich zur Einbindung externer Expert:innen ist es ein erklärtes Ziel im Projekt Teachersline, auch die KIT-interne Vernetzung und die Integration von Expertise voranzutreiben.
Projektziel: Zukunftsdenken in der Berufsorientierung fördern
Das Projekt Teachersline hat sich zum Ziel gesetzt, die Berufsorientierung von Schüler:innen zu fördern und einen möglichst nahtlosen Übergang von der Schule in die Berufswelt zu unterstützen. Das zu gewährleisten, gehört zu den vielfältigen Anforderungen an die Lehrkräfte der Beruflichen Gymnasien. Damit ihnen diese Aufgabe in unserer sich rasch verändernden Gesellschaft und Arbeitswelt gelingen kann, benötigen die Lehrenden aktuelles Wissen und passende Methoden.
An diesem Punkt setzt Teachersline an, indem es virtuelle Tools für Lehrkräfte der Sekundarstufe II an Beruflichen Gymnasien entwickelt. Das Projekt konzentriert sich inhaltlich auf den Arbeitsmarkt der Zukunft sowie die handlungsorientierte Vermittlung von Futures Literacy anhand der Berufsorientierung in der Schule. Wir wollen die Lehrkräfte verschiedener Fachrichtungen dazu befähigen, ihren Schüler:innen Einblicke in die digitale Transformation und die Arbeitswelt 4.0 zu vermitteln. Dazu gehören die Erkundung zukunftsträchtiger Berufsfelder, Prognosen zu Kompetenzanforderungen (Future Skills) und Arbeitsmarktentwicklungen sowie die Einführung von Methoden zur Entwicklung eigener Zukunftsvisionen. So werden die Lehrkräfte fit für die Zukunft und können ihre Schüler:innen zu einer realistischen und intrinsisch motivierten Studiums- oder Ausbildungswahl führen.
Projektentwicklung mit der Zielgruppe: agil und partizipativ
Die Entwicklung der virtuellen Lerneinheiten in Teacherline erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Lehrkräften der Sekundarstufe II an Beruflichen Gymnasien. Wir orientieren uns dabei am Design Thinking Prozess. In der ersten Projektphase haben wir einen Expertenkreis aus Lehrkräften der Zielgruppe aufgebaut, der regelmäßig in die Entwicklung einbezogen wird. Durch Beobachtungen der Zielgruppe und Experteninterviews konnten wir Lernbedarfe definieren und repräsentative Personas entwickeln. Außerdem entsteht in Kooperation mit dem Zentrum für Schul- und Lehrerqualität (ZSL) sowie Herrn Dr. Bergheim vom Zentrum für gesellschaftlichen Fortschritt (ZGF) momentan ein Futures Literacy Lab (FLL) für Lehrkräfte. Das Lab findet im Dezember statt und wird als Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer angeboten, die darin lernen FLLs als motivierende und aktivierende Methode in der Berufsorientierung einzusetzen. Die Teilnehmenden erfahren, wie es ist wahrscheinliche und wünschenswerte Zukunftsbilder zu entwickeln und deren zugrunde liegende Annahmen zu hinterfragen. Vor allem in der letzten Phase des Labs wird es spannend, wenn die Lehrkräfte innovative Szenarios für die Zukunft der Arbeit diskutieren und daraus neue, kraftvolle Fragen für die Gegenwart ableiten.
BOoSTline wird im Auftrag des MWK im Rahmen der Initiative Bildungsketten umgesetzt und wird gefördert vom BMBF.
Forschen Sie im Bereich Future Skills, Futures Literacy, digitale Transformation und Arbeitswelt 4.0? Dann sind wir sehr interessiert an einem Austausch mit Ihnen und würden uns freuen von Ihnen zu hören: Schreiben Sie an Marie Bartsch oder Manuela Adams. |