Im Wintersemester dieses Jahres habe ich ein Experiment gewagt: Das Seminar „Pädagogische Aspekte digitaler Lernumgebungen“ wurde für das EPICUR-Programm geöffnet und in „Pedagogical Aspects of Digital Learning Environments“ umgewandelt. Ziel war es, Studierenden aus verschiedenen europäischen Ländern die Möglichkeit zu geben, gemeinsam zu lernen – unabhängig von ihrem Standort und der jeweiligen Zeitzone. Was zunächst nach einer technischen und mediendidaktischen Herausforderung klang, hat sich mittlerweile als eine spannende und lehrreiche Erfahrung erwiesen.
Die technische Umsetzung: Blended Learning in einer internationalen Form
Die Umstellung des Seminars auf Englisch war nur der erste Schritt. Die gesamte Veranstaltung wurde auf ein hybrides Lehrformat mit Blended Learning-Anteil ausgerichtet. Dank der Selbstlernmaterialien können die Studierenden aus ganz Europa nicht nur zu unterschiedlichen Zeiten teilnehmen, sondern auch moderne Technologien ermöglichen es den Teilnehmenden in ihrer bevorzugten Sprache kommunizieren – dank des eingesetzten Übersetzungssystems.
Der SMART Reader spielt hierbei eine zentrale Rolle: Vor der eigentlichen Sitzung bearbeiten die Studierenden interaktive Aufgaben, die die Grundlage für die Diskussionen und Vertiefungen im Seminar bieten. Dieses Vorgehen orientiert sich am Konzept des Inverted Classroom, bei dem das Wissen vorab erarbeitet wird und die Präsenzsitzung der direkten Anwendung und dem Austausch dient.
Lernen im internationalen Kontext: Austausch und Zusammenarbeit ohne Grenzen
Was anfangs wie ein technischer „Kabelsalat“ aussah – mit Kameras, Mikrofonen, Laptops und einer Übersetzungsinstanz – hat sich schnell zu einem harmonischen Mix aus Technologie und Mediendidaktik entwickelt. Die Studierenden haben sich schnell an das hybride Setting gewöhnt und nutzen das Übersetzungssystem nur noch selten, da sie sich zunehmend sicherer im internationalen Austausch fühlen.
Der wahre Mehrwert des Seminars liegt in der internationalen Zusammenarbeit. In kleinen Gruppen arbeiten Studierende aus verschiedenen Ländern an Projekten, bei denen sie digitale Lernumgebungen unter Berücksichtigung von Datenschutz, Barrierefreiheit und verschiedenen Lernansätzen entwickeln. Besonders interessant ist, dass das Semester in den verschiedenen Ländern unterschiedliche Zeitrahmen hat, sodass die Projektlaufzeiten flexibel angepasst werden müssen – so erbringen einige Studierende ihre Leistungen bereits im Januar, während andere erst im März abschließen.
Einblicke in den neuen europäischen Lehralltag
Neben der fachlichen Kompetenz erwerben die Studierenden durch dieses internationale Setting auch interkulturelle Fähigkeiten, die in einem zunehmend globalisierten Arbeitsumfeld von großer Bedeutung sind. Der gesamte Prozess der „Internationalization at Home“ hat gezeigt, dass solche hybriden und internationalen Lernmodelle nicht nur theoretisch möglich sind, sondern auch in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden können – besonders dann, wenn ein Auslandsaufenthalt nicht realisierbar ist.
Die Umstellung auf hybride Lehre und die Verwendung innovativer Technologien wie dem Lecture Translator, Zoom und eines gut abgestimmten Setups aus Kamera, Mikrofon und Breakout Rooms tragen dazu bei, dass Studierende sowohl interaktiv als auch kollaborativ lernen können – unabhängig von ihrem geographischen Standort.
Fazit: Ein gelungenes Experiment, das Lust auf mehr macht
Die Erfahrungen aus diesem Experiment demonstrieren, dass mit der richtigen Technik und einem durchdachten didaktischen Konzept internationale Zusammenarbeit und interaktives Lernen problemlos möglich sind. Das Seminar fördert nicht nur die fachlichen Kompetenzen der Studierenden, sondern stärkt auch den Austausch und die Vernetzung auf europäischer Ebene.
Für die Zukunft plane ich, dieses Format weiterzuentwickeln und noch mehr Studierenden die Möglichkeit zu geben, in einem internationalen Kontext zu lernen.
Sie wollen es selbst ausprobieren? Wir helfen bei der Umsetzung
Wer ebenfalls Interesse an hybrider und internationaler Lehre hat, kann sich gern von uns am ZML beraten lassen. Unsere jahrelange Expertise im Bereich Blended Learning und hybride Lernszenarien sowie unsere praktischen Erfahrungen können auch Ihnen helfen, solche Konzepte erfolgreich umzusetzen.
Alles, was Sie dafür brauchen:
- Neugier auf Neues
- Reguläre Englischkenntnisse
- Ein Videokonferenzsystem wie Zoom
- Den Lecture Translator
- Den Hybridkoffer
- Unsere Beratung, bzw. ein Hybrid- und Blended Learning-Webinar